Mittwoch, 10. Juni 2009

Von der Manege in die Oberstufe

Seine Zirkusfamilie ist auf Tournee. Santo macht derweil am Gymnasium seine Mittlere Reife.

Seit Anfang Mai besucht der inzwischen 15-jährige Santo Pablo zum ersten Mal regelmäßig eine richtige Schule. Er ist eines von sechs Kindern der Familie Krappmann, die mit ihrem kleinen Zirkus durch Ungarn reist. „Schon am ersten Tag brachte Santo seine Sportlehrerin in helle Aufregung”, erinnert sich Rektor Axel Plitsch vom Gymnasium an der Pannerstraße, Stützpunktschule für Santo.

„Kugelstoßen stand auf dem Programm, und da lagen nun die schweren Eisenkugeln. Santo hob sie auf und begann damit zu jonglieren. Inzwischen weiß ich, was der Junge drauf hat, damals war ich nur erschrocken und dachte an alles was so passieren kann”, gibt Diplom-Sportpädagogin Astrid Geilenkeuser zu. Bisher wurde Santo vom Vater unterrichtet. Jeden Tag fünf Stunden, von acht Uhr morgens, wie in der Schule. „Allerdings war ich immer dran und konnte nicht eben mal aus dem Fenster sehen und träumen, wie das in einer Klasse mit zwanzig Kindern möglich ist”, erzählt Santo. Er lernt nicht für die Eltern oder die Lehrer, er hat eigene Ziele: „Zwei Monate, dann muss der Schulabschluss stehen. Ob ich wieder nach Ungarn zurückkehre oder das Abitur mache, das weiß ich noch nicht”.

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